Arbeitsminister Dr. Martin Kocher erstattete dem Bezirk Südoststeiermark einen Antrittsbesuch

Der Bundesminister für Arbeit, Martin Kocher, kam auf Stippvisite in die Südoststeiermark. Im Anschluss an die Pressekonferenz zum Thema „administrative Assistenz“ für Pflichtschulen in St. Stefan im Rosental besuchte Kocher Niceshops in Saaz und damit einen der Top-Arbeitergeber der Region. Beim Bürgermeisterempfang im Startup-Center Feldbach erwies sich der Minister als profunder Wirtschaftsexperte. Sein Verständnis in Sachen Arbeits- und Fachkräftemangel: Lohnnebenkosten runter und stärkere Besteuerung von Unternehmensgewinnen. Das mache die Arbeit maximal attraktiv und erhöhe die Investitionsbereitschaft. Bei der Attraktivierung der Arbeit habe man jedenfalls Handlungsbedarf, denn die demographische Entwicklung sorge dafür, dass Österreich in 30 Jahren 500.000 Erwerbspersonen weniger haben werde.

Zum von Landwirtschaftskammer-Obmann Franz Uller angesprochenen Problem der Saisonarbeiter, die in Österreich voll in die Sozialversicherung einbezogen werden und damit etwa im Vergleich zu Deutschland ein bis zwei Euro weniger auf die Hand bekommen, entgegnete Kocher: „Ich habe mit dem deutschen Kollegen dazu bereits gesprochen.“ Hier liege der Ball bei Deutschland, diese Unfairness zu beseitigen.

Die geplante Arbeitslosenversicherungsreform soll jene in Beschäftigungsverhältnisse zurückbringen, für die das Arbeitslosengeld „bequem“ geworden sei. Außerdem müsse die Sozialleistung an die Arbeitszeit geknüpft werden. Und, so Kocher: „Ich finde den Begriff der Work-Life-Balance nicht so gut. Schließlich ist Arbeit Teil des Lebens.“ Kocher plädiert für die Maximierung der Arbeitsfreude.